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(zukünftige Dornbusch-) Kirche Hohenlubast
Im Jahr des 500. Jubiläums der Reformation haben wir ein besonderes Vorhaben begonnen umzusetzen – die Namensgebung unserer Kirchen (siehe auch hier) Sieben unserer neun Kirchen erhielten in der Zeit vom 01. Advent 2016 (Beginn des Kirchenjahres) bis Ende September 2017 ihren Namen, eine weitere Kirche feierte am 31.10.2019 Namensgebung.
Nun fehlt nur noch die in Hohenlubast. Weshalb warten wir? Weil zunächst noch die Innensanierung mit der künstlerischen Neugestaltung umgesetzt werden muss. Dann aber wird sie den Namen erhalten, den wir für diese Kirche gefunden haben: Dornbuschkirche Hohenlubast.
40 Jahre lang lag die Kirche brach (von 1970 bis 2010) – Wüstenzeit…
Und dann rückte sie plötzlich wieder ins Bewusstsein des Dorfes, weil ein paar Menschen es nicht mehr mit ansehen wollten und konnten, dass ihre Kirche zur Ruine geworden war. Doch die Kirche ist das Vermächtnis ihrer Mütter und Väter im Glauben, der Ort, an dem über Jahrhunderte hinweg das Leben mit all seinen Facetten von der Geburt und Taufe bis zum Sterben und Begrabenwerden einen öffentlichen und doch still-persönlichen Ankerplatz hatte. Deshalb gründeten sie einen Förderverein. Und wir feierten eine erste Andacht nach 40 Jahren Wüstenzeit im Jahr 2010.
Diese Neu- und Wiederentdeckung verbanden wir mit dem, was Mose passierte, als er in der Steppe umherging und die Schafe seines Schwiegervaters hütete. Dort, weitab vom pulsierenden Leben eines Dorfes, rechnete er mit allem – aber nicht damit, dass ihm Gott begegnen würde. Doch genau das geschieht: Mose begegnet Gott, der aus dem brennenden Dornbusch heraus zu ihm spricht, seinen geheimnisvollen Namen offenbart ( JHWH ) und ihn beauftragt, das Volk aus der Knechtschaft Ägyptens in die Freiheit zu führen – in ein Land darin Milch und Honig fließen.
Also: Gott begegnet uns (auch) dort, wo wir nicht (mehr) mit ihm rechnen!
Wer ahnte beim Anblick dieser Kirche, dass sich hier noch einmal etwas rühren würde?
Doch nun: Gottesbegegnung und Menschenbegegnung um eine Ruine herum – wohl eine der ältesten Kirchen des Landkreises Wittenberg.
Ihr baulicher Zustand war sehr besorgniserregend. Sie gehört (noch immer) der Kirchengemeinde, wurde aber im Jahr 1997 zur Nutzung und Erhaltung der Kommune Schköna übergeben. Leider konnte auch in den Folgejahren nichts erreicht werden.
Dann gründete sich der Förderverein. Schköna wurde in die Stadt Gräfenhainichen eingemeindet und diese stand zum 1997 geschlossenen Vertrag. In einer fruchtbaren Kooperation von Stadt, Förderverein und Kirchengemeinde gelang es in den Jahren 2014 und 2015, mit LEADER-Mitteln die Außensanierung zu bewerkstelligen, einschließlich der Bekrönung und dem Einlegen neuer und aktueller Dokumente.
Am Konzept für die Innengestaltung wird nun schon seit einigen Jahren gearbeitet. Dafür konnten die Glasgestalterin Frau Prof. Christine Triebsch (Burg Giebichenstein / Halle) für die Fenster und Till Hausmann für die Prinzipalstücke gewonnen werden. Die Umsetzung der Fensterentwürfe soll durch die Firma Peters / Paderborn erfolgen.
(www.burg-halle.de/kunst/malereigrafik/bild-raum-objekt-glas/personen/p/christine-triebsch/ - www.tillhausmann.de/ - www.glasmalerei.de/)
Was ist in der Kirche vorhanden? Eine spätgotische Sakramentsnische. Ein barocker Kanzelkorb mit drei Bildtafeln, die die Evangelisten zeigen (je 2 auf einer Tafel) und den Christus Salvator (auf der Mitteltafel). Eine desolate Orgel des Orgelbaumeisters Conrad Geißler aus den Jahren zwischen 1852-1856 (keine Schleifladenorgel, sondern eine Kegelladenorgel – eine Besonderheit ! ), die im Moment ausgelagert ist (in der Kirche Schköna). Eine Glocke aus dem Jahr 1926. Und ein sichergestelltes, nicht funktionierendes Uhrwerk.
Wir sind gespannt darauf, wann wir unser Vorhaben der Innengestaltung und Namensgebung umsetzen können, wann die Orgel wieder erklingt und wann uns wieder der Stundenschlag vom Turm her die Zeit ansagt?!?
Pfr. Albrecht Henning
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